Ein Samstag im Januar. Wir treffen uns am Nachmittag – natürlich zum Spazierengehen. Es ist unglaublich wie viele andere das momentan auch tun und es ist ganz klar – man kann gerade  so wenig anderes GEMEINSAM tun. Ich merke, dass vor allem in den Wintermonaten, die Beschränkungen bei mir dazu führen zu Hause erfinderischer zu sein, viel mehr selbst zu machen, plötzlich wie wild zu stricken, intensiver zu lesen. Ich bin mir ganz und gar im Klaren darüber, dass es mich gerade am wenigsten trifft; Mitte 30, zwei kleine Kinder, Leben auf dem Land. Immer wieder läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke wie es für so viele andere ist. Wo diese Zeit von Existenznöten geprägt ist, ein düsteres Alleinsein aufkommt, ein Studienanfang vorm Bildschirm verbracht wird, Schule ohne Mitschüler*innen und Pausenhof und und und.

Trotzdem sind Elisa und ich uns einig, dass die Dinge, die man mit mehreren Menschen zusammen tun mag, mehr und mehr fehlen. Wir laufen einmal ums Schloss, bei den Pferden entlang, hinten bei der Kläranlage vorbei und als wir bei dem Hang zur Bahn raus schon wieder so viele Verpackungen und anderen Mist sehen, kommt Elisa die Idee, man könne doch diese Lage nutzen und trotz Auflagen etwas mit vielen zusammen tun. Auf der Höhe von Dollmanns sind wir fast allen uns Entgegenkommenden schon zum zweiten Mal begegnet. Unser Blick nach recht und links wird schärfer und zu Hause angekommen, wo uns beide als Nachbarinnen nur die Kindergartentreppe  trennt, ist klar: da starten wir was.

Wir mögen Weikersheim, wir mögen das Miteinander und wir mögen unsere Umwelt ziemlich gern.

[Johanetta Müller]

Kategorien: Allgemein

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